Die Batschka: Ehemalige Heimat der Donauschwaben

Im Rahmen meiner Frühjahrsreise 2023 besuche ich auch die Heimat meiner Mutter: Die Batschka im Norden Serbiens! Meine Vorfahren mütterlicherseits sind Donauschwaben, die aus der Gegend nach dem Zweiten Weltkrieg umgebracht oder vertrieben wurden.

Auch hier haben die Schwaben den anderen Völker und diese wiederum den Schwaben viel Leid angetan! Ich will diese Reise nutzen, um auch hier Frieden und Versöhnung zu stiften.

Die Leidensgeschichte der Familie Herold

Meine Mutter hieß Hermine Barbara Wolf und wurde im Jahr 1944 in Filipowa, heute: Backi Gracac geboren. Im selben Jahr kam ihr Vater und mein Großvater zur Waffen SS und war anschließend im Krieg, danach vermisst. Dieses Video beschreibt die Geschichte meiner Mutter und ihren beiden älteren Brüdern sowie meine dann alleinerziehende Oma, die zu dieser Zeit 32 Jahre alt war und Verantwortung für ihre 7, 5 und 2 Jahre alten Kinder hatte

Nachdem meine Oma und ihre Kinder 1953 ausgereist sind, waren sie in Süddeutschland in verschiedenen Lagern unterwegs bis sie um 1960 herum im Raum Darmstadt angekommen sind. Die Donauschwaben wurden von der in Deutschland lebenden Bevölkerung nicht willkommen geheißen, sondern galten als „Deutsche Zweiter Klasse“.

Dieser Konflikt ging bis in mein eigenes Elternhaus hinein! Mein Vater heiratete in den Augen meiner Großeltern väterlicherseits die falsche Frau – musste es ein Flüchtlingsmädchen sein?

Mein Vater setzte sich über den Willen seiner Eltern hinweg und heiratete meine Mutter im Jahr 1963 kurz nachdem meine Oma mütterlicherseits bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. 

Meine Eltern lebten in einer kleinen Wohnung, wo auch andere Flüchtlinge lebten, die gerade groß genug für eine Familie mit einem Kind war. Sie bekamen auch ziemlich bald eine Tochter. Meine Mutter, die damals Krankenschwester war, meinte, man könnte sechs Monate nach der Geburt nicht schwanger werden, doch wider Erwarten bekamen sie nur 15 Monate ein zweites Kind! Das zweite Kind bin ich!

Meinen Eltern wurde die Wohnung zu klein und zogen in das Haus meiner Großeltern väterlicherseits, und besonders meine Oma ließ es meiner Mutter oft spüren, dass sie nicht die Frau in ihrem Sinne war, und ihr Leidensweg begann.

Meine Mutter starb im Jahr 1984 mit nur 42 Jahren an Krebs!

Video der Reise mit meinem Sohn Jan im Jahr 2020

Martin Herold war mein Urgroßvater, der am 25. November 1944 mit anderen 211 Männern aus Filipowa, heute: Backi Gracac von den Tito-Partisanen zusammengetrieben und umgebracht wurden. Sie sind in einem Massengrab zwischen Backi Gracac und Odzaci begraben, heute ist dort eine Gedenkstätte.

Ich möchte aber insbesondere auch uns Nachfahren der Schwaben herausfordern, dass wir nicht nur Opfer waren, sondern auch Täter! Die Pogrome der Partisanen haben ihre Ursache in vorausgehenden Pogromen der Waffen SS in den Bergen des Balkans im Kampf gegen die Partisanen. Ich weiß noch wenig von dieser Geschiche, bin aber dabei, diese zu erforschen. 

Persönliches Bekenntnis (auf deutsch und serbisch)

Ich heiße Fritz Wolf und bin Nachfahre der einst hier lebenden Donauschwaben, meine Mutter ist in dem Dorf Filipovo geboren, das heute: Backi Gracac heißt. Etwa 10 km Richtung Odzaci ist ein Massengrab, in dem 212 Männer aus diesem Ort begraben sind, sie wurden im November 1944 von Partisanen erschossen. Einer dieser Männer war mein Urgroßvater, einige Großonkel von mir sind auch darunter.

Ich lebe eigentlich nur durch ein Wunder, das knapp 20 Jahre vor meiner Geburt geschehen ist! Meine Mutter war als kleines Mädchen in Gakovo, und konnte mit ihren Brüdern und meiner Großmutter nur entkommen, weil sie von hier am Ort lebenden Serben bei der Flucht unterstützt wurden, zu denen mein Großonkel Kontakt hatte.

Ich bin mir aber bewusst, dass wir Donauschwaben nicht nur Opfer waren, denn mein Großvater war bei der Waffen-SS, deren Einheiten sich im Kampf gegen die Partisanen großer Kriegsverbrechen schuldig gemacht hat. Auch haben sie dafür gesorgt, dass die hier lebenden Juden noch kurz vor Ende des Krieges in die KZs gebracht wurden. Als direkter Nachkomme dieser Volksgruppe bekenne ich, dass ich mich für diese Verbrechen schäme, die meine Vorfahren an Juden, Serben und vielen anderen Völkern hier verübt haben und bitte hierfür um Vergebung!

Wir Nachfahren der Donauschwaben sehen uns in erster Linie als Opfer, ignorieren aber, dass wir auch Täter waren. Gewiss waren die Opfer der an den Schwaben verübten Pogrome nicht direkt an den Kriegsverbrechen beteiligt, aber die Opfer der Waffen-SS waren fast immer auch nur einfache Zivilisten. Kein noch so schreckliches Pogrom kann ein Pogrom rechtfertigen, weshalb wir die Taten einander nicht aufrechnen sollten.

Ich bin gekommen, um den hier lebenden Juden, Serben und anderen Völkern um Vergebung zu bitten sowie meine Hand zur Versöhnung zu reichen und die Orte und Landschaften zu besuchen, die mal die Heimat meiner Vorfahren gewesen ist. Niemand von uns kann für das, was geschehen ist, sondern wir können, gar müssen dafür sorgen, dass es nie wieder geschieht.

Ich trage nicht die Sünden meiner Großväter, denn ich habe genügend Eigene, denn ich weiß, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Aber als Christ glaube ich, dass Jesus Christus für alle Sünden am Kreuz gesühnt und sich selbst mit uns versöhnt hat, wenn wir unsere Sünden erkennen und bekennen. Dies ist meine Motivation, um Vergebung zu bitten und meine Hand zur Versöhnung auszustrecken und nach Freundschaft zwischen Menschen und Völkern zu streben.

Moje ime je Fritz Wolf i potomak sam Podunavskih Švaba koji su nekada živeli ovde.

Moja majka je rodjena u selu Filipovo,danasnji Bački Gračac.

Na nekih 10 km u pravcu Odzaka nalazi se masovna grobnica,u kojoj je 212 muskaraca sahranjeno a koji su 1944 god. streljani od strane Partizana.Jedan od tih muskaraca je bio i moj pradeda kao i moji prastičevi.

Ja zapravo i dalje živim u čudu da se to desilo samo 20 godina pre mog rodjenja.

Moja majka je je kao dete bila u Gakovu ,i uspela je da svojom bracom i mojom babom odatle pobeci jer su joj u tome pomogli lokalni Srbi sa kojima je moj ujak imao kontakt.

Svestan sam naime da mi,Podunavske Švabe,nismo bili samo žrtve jer je moj deda bio pripadnik SS jedinica koje su bile odgovorne za velike ratne zločine u borbi protiv Partizana.

Takodje pobrinuli su se da se Jevreji,koji su tu živeli, neposredno pred kraj rata odvedu u Koncentracione logore.

Kao direktan potomak ove etničke grupe priznajem da se stidim svih zločina koje su moji preci učinili nad Jevrejima,Srbima i mnogim drugim narodima i ovom prilikom molim za oproštaj.

Kao potomci Podunavskih Švaba sebe prvenstveno vidimo kao žrtve,zaboravljajući pri tom,da smo takodje bili i počinioci.

Žrtve koje su učestvovale u pogromu na Švabama sigurno nisu bile deo ratnog zločina,ali žrtve oružja SS su skoro uvek bili obični civili.Ni jedan toliki pogrom ne može opravdati drugi,zbog čega ne trebamo jedni drugima pripisivati dela.

Došao sam ovde,da tražim oproštaj od Jevreja,Srba i drugih naroda koji ovde žive,da pružim ruku pomirenja i da obiđem mesta i predele koji su nekada bili otadžbina mojih predaka.

Niko od nas ne može biti odgovoran za ono što se desilo,ali možemo i moramo se postarati da se to vise nikada ne ponovi.

Ja ne nosim grehe svojih predaka,imam dovoljno svojih,ali znam da jabuka ne pada daleko od drveta.

Ali kao Hriscanin verujem,da je Isus Hrist iskupio sve grehe na Krstu i pomirio se sa svima nama koji umemo da prepoznamo i priznamo svoje grehe.

Ovo je moja motivavija,da tražim oproštaj,da pruzim ruku pomirenja i tezim prijateljstvu izmedju ljudi i naroda.

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