- Päckchen gesammelt, warte auf die Abreise
- 19.-20. April: Anreise: Ein Tag von 36 Stunden
- 21. April: Eindrücke aus Pridnestrovie
- 22. April: Radtour durch Pridnestrovie
- 23. April: Fahrt zum Einsatzort: Cineseuti
- 24.-25.April: Verteilung der Osterpäckchen in Ciniseuti
- 26.-28.4. Pastele Blajinilor – Zeit für Ausflüge und Ruhe
- 29. April: Über Pohrebeni nach Holercani
- 30. April und 1. Mai: Besuche in Holercani und Ohrincea
- 2. Mai: Verteilung in Criuleni
- 3. Mai: Ausflug und Picknick in Molovata
- 5.-10. Mai: Wieder zurück in Pridnestrovie
- 8. Mai: „Gib nicht auf, Wanja“ – Ein Zeugnis schallt über 50 Jahre nach!
- Resümee dieser Reise und Video

Päckchen gesammelt, warte auf die Abreise
Meine Enkel wollten auch für die armen Kinder in Moldau etwas weitergeben und haben sich von ihren Lieblings-Stofftieren getrennt. Am nächsten Tag haben sie sie wieder vermisst, so haben sie ein Stück weit ihr Herz mitgegeben!
Auf diese Weise lernen Kinder, dass Geben seliger ist als Nehmen und lernen die Erfahrung, dass es keine größere Freude gibt, als Freude weiterzugeben.
Findus und die schwarze Katze werden mich nun auf der Reise begleiten bis sie ihren neuen Besitzern in Moldau übergeben werden.

19.-20. April: Anreise: Ein Tag von 36 Stunden

Am Ostersamstag, den 19. April sollte der Flug um 22:40 Uhr nach Chisinau starten. Da er aber einige Minuten zu spät war, musste der Abflug um kurz nach 23 Uhr wegen Nachtflugverbot gestoppt werden!
Wir wurden wieder vom Flugzeug abgeholt und ins Terminal in einen Ruhebereich gebracht, wo wir etwas ruhen, aber kaum schlafen konnten. Erst gegen vier Uhr am Ostersonntag mussten wir erneut durch die Sicherheitskontrolle und dann einchecken, bevor wir das Flugzeug erneut besteigen durften.
Ich lernte zwei Moldauer kennen, die in Deutschland leben und auf Heimatbesuch unterwegs waren, denn Ostern ist dort ein Familienfest wie für uns Weihnachten.
Der Flug ging endlich los nachdem wir um kurz nach halb sechs das Flugzeug bestiegen haben. Die Passagiere waren alle entsprechend müde.


Umso schneller verging die Zeit während dem Flug und wurde mit einem herzlichen Ostergruß in Chisinau empfangen. Es war ein herrlicher Tag in Moldau
.. und wurde alsbald abgeholt und fuhren weiter nach Pridnestrovie in ein Dorf in der Nähe von Ribnita nahe der ukrainischen Grenze. Dort trafen wir Freunde von Andrei, die als Verwalter für einen Geschäftsmann arbeiten.


Der Geschäftsmann betrieb eine private Sauna, die wir an diesem Nachmittag nutzen konnten. Wir hatten Spaß, und es war ein gelungener Wellnesstag nach der langen Reise!
Wir waren nur wenige Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, woran mich mein Mobilfunkanbieter erinnerte, der mich in der Ukraine wähnte und mir einige Roaming-Optionen angeboten hatte.
21. April: Eindrücke aus Pridnestrovie

Man hört und liest immer mal was über das Separatistengebiet: Pridnestrovie, besser bekannt als Transnistrien, ein international nicht anerkanntes Separatistengebiet im Osten Moldaus. Mich interessiert das Leben und der Alltag der dort lebenden Menschen, aber als mir mein Freund, der eine monatliche ente von umgerechnet 50€ bekommt, mir erzählte, dass seine Miete nun ebenso 50€ kostet, er eine Familie zu versorgen hat und ansonsten kein geregeltes Einkommen hat, vermied ich die Frage nach politischen Erwartungen – sie schien mir einfach nicht angebracht!
Mir fiel auf, dass die Straßen leer waren – sicherlich auch, weil Ostersonntag war, und allen bei ihren Familien waren, aber viele Menschen verlassen das Land mangels Perspektive für immer und arbeiten in Deutschland oder Italien. Aber auch dort finden viele nicht ihr Glück und leben dann auch dort in Armut.
Am Ostermontag schlief ich erst einmal aus und machte eine Radtour in das etwa 15 km entfernte Tiraspol, der Hauptstadt



Überall trifft man auf Sowjet-Nostalgie, eine ausgeprägte russisch-sowjetische Gedenkkultur, für die es aber unter der Hand immer weniger Anhänger gibt. Als wir am Abend durchs Land fuhren, fiel mir die Dunkelheit und die schlecht beleuchteten Straßen und Dörfer auf. An einem Kreisel stießen wir auf beleuchtete Weihnachtsbäume und fragte, ob man hier Weihnachten an Ostern feiert. Die Antwort war, dass man so wenigstens erkennen kann, wo die Straße zu Ende ist.

22. April: Radtour durch Pridnestrovie
Am letzten Tag vor dem Einsatz habe ich noch eine Radtour von Bender zum etwa 15-20 km entfernten Kloster Noul-Neamt in Chitcani gemacht.


Vorbei ging es an Bahn- und Industrieanlagen, die die Natur dabei ist, zurück zu erobern.
Außerhalb Bender der Wegweiser im Navi: Noch 7 km bis zur Leninstraße …


Zum Kloster hatte ich wegen meiner doch zu sehr sportlichen Kleidung keinen Zugang
Und fuhr weiter zum Denkmal auf einer Anhöhe, das an den heldenhaften Kampf der Roten Armee gegen die Faschisten erinnert und …


Eine wunderbare Aussicht auf das abendliche Bender war.
Durch die Dunkelheit fuhr ich ohne Licht wieder auf den dunklen Straßen wieder zurück.
Ein kleiner Trost war, dass keiner der Radfahrer bis auf eine Ausnahme mir mit Licht entgegengekommen ist. Selbst ein mir entgegenkommender radelnder Mönch mit schwarzem Bart und schwarzer Kutte kam mir ohne Licht entgegen!
23. April: Fahrt zum Einsatzort: Cineseuti

Am Morgen verließ ich fürs Erste Bender, und wir fuhren in die Haupstadt Chisinau, um meinen Leihwagen sowie einige Hilfsgüter für Andrei Jigan sowie die handgenähnten Decken abzuholen.
Angekommen bin ich in Ciniseuti bei einem Kinderheim, das von der Stiftung: „Brücke zum Leben“ gesponsort und gebaut wurde, um Waisenkinder ein Zuhause zu geben. Leider stehen aktuell viele dieser Häuser leer, da die Regierung über die Jahre die Kinderheime auflöst und Kinder in Familien integrieren will, was nicht immer zum Besten für die Kinder ist.


Ich lebte in diesem Kinderhaus zusammen mit Andrei und Natascha, die ein eigenes Kind sowie acht Pflegekinder aus zwei verschiedenen Familien versorgen. Kinder werden aufgrund von Alkoholismus, Perspektivlosigkeit, ständig wechselnde Beziehungen immer wieder vernachlässigt, so auch bei den in diese Familie aufgenommenen Kindern. In dieser Familie ist eine Atmosphäre der Liebe und der Annahme, in der sich die Kinder sehr gut entwickeln.
24.-25.April: Verteilung der Osterpäckchen in Ciniseuti

Ciniseuti, ein Dorf mit etwa 3000 Einwohnern, liegt ca. 90km nordöstlich von Chisinau, der Hauptstadt von Moldawien, entfernt.
Vorbereitend zu meinem Besuch wurden die Osterpäckchen bereits im Vorfeld entsprechend der Anzahl Kinder in die jeweiligen Orte verteilt. Hier habe ich insbesondere die Päckchen angetroffen, die vom Mädchen-Fußballverein: TV Semd gepackt wurden.
Es wurden die für die Tour bestimmte Anzahl Päckchen geladen.


An den beiden Tagen haben wir insgesamt 20 Familien besucht und die Päckchen persönlich an die Kinder übergeben.
Bei den Familien handelt es sich oftmals um Härtefälle durch häusliche Gewalt und Alkoholismus oder Kinder wachsen ohne einem Elternteil auf.
Findus findet sein neues Zuhause

Bei dieser Familie haben Findus und die schwarze Katze ihr neues Zuhause gefunden!
Daneben haben sie handgenähte Decken der Nähinitiative: „Minidecki“ in Groß-Umstadt bekommen.
Nun hieß es von ihnen Abschied zu nehmen und die Reise nun ohne sie fortzusetzen!
26.-28.4. Pastele Blajinilor - Zeit für Ausflüge und Ruhe

Ich hatte mir unterwegs einen Magen-Darm-Virus eingefangen und konnte diese Ruhezeit gut gebrauchen! Wir feierten dieses Fest nicht, da wir keine orthodoxen Christen sind. Für mich wirkt dieses Fest wie eine Kombination zwischen Allerseelen und Vatertag! Man gedenkt der Toten, feiert aber auch am Friedhof und es wird der Tisch gedeckt! Bei vielen wird demnach nicht nur ordentlich gegessen, sondern auch getrunken.
Nach ChatGPT:
Dieser Feiertag ist der Totengedenktag, an dem die Menschen die Friedhöfe besuchen, die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen schmücken und gemeinsam beten und essen. Es ist eine wichtige Tradition im moldauischen und rumänischen Kulturraum, stark verbunden mit dem orthodoxen Osterfest.
Samstag kämpfte ich ein wenig damit, gesund zu werden, schlief viel, machte mit meinen Gastgebern einen Ausflug an den nahegelegenen See und besuchte das Kulturhaus des Dorfes, das sich mitten im Dorf als „Lost Place“ aktuell vor sich hin zerfällt


Sonntag besuchten wir zwei Gottesdienste: Einen in Rezina am Vormittag und am Nachmittag in Ciniseuti selbst, bei dem ich die Gelegenheit hatte, das Osterpäckchen-Projekt vorzustellen.
Montag machten meine Gastgeber sowie eine befreundete Familie mit mir einen Ausflug zum Kloster Saharanul am Nistru direkt gegenüber von Pridnestrovie durch wunderschöne Schluchten und Wasserfällen, aber auch mit viel orthodoxer Frömmigkeit.


29. April: Über Pohrebeni nach Holercani

Nun hieß es Abschied nehmen von Ciniseuti und es ging nach Süden über das Dorf: Pohrebeni, das ein wenig abseits der Hauptstraßen liegt. Auf dem Weg dorthin ging es über unbefestigte Straßen und sogar Feldwege, so dass ich meinte, mich verfahren zu haben, aber das war tatsächlich die Strecke! Ich war dann doch sehr froh, nach wenigen Kilometern wieder Asphalt unter den Reifen zu haben!

In Pohrebeni wurden alle Kinder, die Päckchen bekommen sollten, in die Baptistenkirche des Dorfes versammelt. Dort konnte ich das Projekt vorstellen und anschließend wurden die Päckchen verteilt. Neben den Päckchen bekamen die Familien Kleidung sowie Speiseöl und Zucker. Auf diese Weise sparte ich einige Zeit, die ich ansonsten für Familienbesuche verwendet habe und fuhr am Abend weiter – zunächst über Stock und Stein, dann aber wieder über asphaltierte Wege.


Zum Einbruch der Dunkelheit kam ich in Cruileni an, wo ich zunächst in der dortigen Kirche übernachten sollte, wurde aber spontan in das etwa 20 km entfernte Holercani eingeladen, wo ich die Nacht dann verbracht habe.
30. April und 1. Mai: Besuche in Holercani und Ohrincea

Holercani ist ein Dorf am Nistru gegenüber der Exklave: Cocieri. Mir war es etwas mulmig, da ich dieses Dorf auch am 16. März 2021 besuchte als ich den CV19-Virus infiziert war, und es an diesem Tag nicht wirklich wahrhaben wollte! Ich kann Gott nicht genug danken, dass er diese Leute vor meiner Dumm- und Sturheit bewahrt hatte, und nach meinem Besuch dort niemand ernsthaft krank geworden ist!
Den Vormittag nutze ich bei sommerlichem Wetter zum Spaziergang und einen Frisörbesuch.


Am Nachmittag haben wir dann einige Familienbesuche gemacht. Wir konnten nicht am Vormittag gehen, denn die Schule hat wieder angefangen, sodass die Kinder erst am Nachmittag zuhause sind.
Auch hier trafen wir auf Familien in großer Not, wo z.B. eine junge Frau mit 28 Jahren alleine vier kleine Kinder großziehen muss, aber daneben in einer kleinen Landwirtschaft für ihren Lebensunterhalt sowie der ihrer Kinder sorgt.
Hier fand ich auch einige Päckchen meiner Kollegen der GIP GmbH.
Am ersten Mai haben wir noch weitere Päckchen in Holercani verteilt und zogen am Nachmittag weiter nach Ohrincea, einem Dorf ca. 6 km entfernt von Criuleni.
Dort haben wir insbesondere die vom TV Semd gesponsorten Päckchen verteilt,


Nach der Verteilung bin ich noch etwas am Ufer des Nistrus spazierengegangen. Auch die Moldauer nutzten das schöne Wetter am 1. Mai, um an dem Tag ins Grüne zu gehen und Picknick zu machen.
Dass sich genau hier die Grenze zwischen den Interessengebieten Europas und Russlands befindet, scheint für kaum jemanden auf beiden Seiten eine großartige Rolle zu spielen. Vielmehr genießt man das schöne Wetter am Abend und vergisst ein Stück weit die viel größeren Sorgen als bei uns fürs alltägliche Leben.
2. Mai: Verteilung in Criuleni

Am Vormittag fuhr ich nach Chisinau, um einige Sachen zu erledigen und weitere Päckchen abzuholen. Am Nachmittag haben wir in der Bezirksstadt: Criuleni einige Familienbesuche gemacht und Päckchen verteilt. In Criuleni waren sehr viele Päckchen meiner Arbeitskollegen der GIP GmbH angekommen.
Immer wieder bin ich auch dort auf Schicksale getroffen, wo ein Elternteil ein Kind alleine großziehen muss, weil das andere Elternteil entweder die Familie verlassen hat, eine Mutter Kinder aus wechselnden Partnerschaften hat oder das andere Elternteil in der EU oder in Israel eine besser bezahlte Arbeit nachgeht, um die Familie zu ernähren, was in Moldau selbst kaum möglich ist.
Keine moldauische Regierung hat es bisher vermocht, die Lebensumstände der Menschen nachhaltig zu verbessern, egal, ob sie westlich orientiert ist oder nicht. Man kann von einem Durchschnittsgehalt nicht einmal die Hälfte der Kosten decken, die für einen Mindestunterhalt notwendig sind! Ich traf deshalb auf mehrere Leute, die nicht nur einen Job haben, sondern zwei, weil das Gehalt eines Jobs nicht ausreicht. Ich kann deshalb es niemandem übelnehmen, dass er woanders, auch in Deutschland eine bessere Lebens- und Arbeitsmöglichkeit sucht.
3. Mai: Ausflug und Picknick in Molovata

Molovata liegt am Ufer des Nistrus, der an der Stelle recht breit ist. Eine Fähre fährt unregelmäßig in das gegenüberliegende Molovata Noua, das zwar in Pridnestrovie liegt, aber einige Dörfer gegenüber werden von der Republik Moldau politisch kontrolliert.
Politik spielte an diesem Tag aber keine Rolle, sondern bei bestem Wetter und steilen Abhängen haben wir den kühlenden Wind bei einem traditionellen Picknick genossen!
Die ganze Zeit über ist es der Jahreszeit entsprechend die ganze Zeit über zu warm: Es fühlt sich bei Tagestemperaturen von 25-30 Grad fast wie im Sommer an, nur das Wasser war zum Baden noch zu kalt.

5.-10. Mai: Wieder zurück in Pridnestrovie

Die Boller hinter den Autos ist die Demarkationslinie zwischen Moldau und Pridnestrovie, d.h. sie trennt nicht weniger als derzeit europäisches und russische Einflussspähre!
Aber das spielt hier keine große Rolle! Leute aus Benderi kaufen auf der anderen Seite ein, weil die Preise etwas günstiger und das Angebot besser ist, und da kann ich mit Lei und Visa-Karte zahlen, was in Pridnestrovie nicht geht.
Über dieses Alltagsleben unter dem Radar der Mächtigen sowie der real existierenden Dystopie, in der verfallene riesige Industrie- und Bahnanlagen von der Natur zurück erobert werden, plane ich ein Youtube Video (Link folgt sobald veröffentlicht)
Pridnestrovie: Eine real existierende Dystopie
Meine Tochter Dagmar malt Comics von einer Dystopie von verfallenen Industrieanlagen, die die Natur zurück erobert und dort Katzen leben.
Hier in Pridnestrovie entdeckte ich, dass es diesen Ort wirklich gibt! Das Bild von Bender entspricht dieser Welt, und hier leben sehr viele Katzen.
Leider sind viele „Lost Places“ umzäunt und verschlossen, sodass ich mir keinen legalen Zugang verschaffen konnte


... wo die Gespenster der alten UdSSR spuken und am 9. Mai erwachen
Im Stile der alten UdSSR wird dem Sieg über den Faschismus mit großen Feierlichkeiten bedacht, besonders zum 80. Jubiläum im Jahre 2025!
Die Gelegenheit, genau jetzt, wenn ich da bin, mir das anzuschauen, wollte ich mir nicht entgehen lassen!
Osterpäckchen: Wozu ich gekommen bin!

Ich konnte 20 Päckchen nach Pridnestrovie mitnehmen, einige von meinen Kollegen der GIP.
Diese wurden hauptsächlich an behinderte Jugendliche verteilt wie z.B. an dieses 12 jährige Mädchen, das aufgrund ihrer Behinderung nicht sprechen und sich kaum bewegen kann.
Dennoch war ihre Freude für das Päckchen unübersehbar!
Meine Eindrücke aus Pridnestrovie
Meine Reisen nach Moldau führten mich bei den letzten Malen zunehmend in das abtrünnige, international nicht anerkannte Gebiet: Pridnestrovie.
Ich habe dieses Gebiet auf folgender Seite vorgestellt. Dieses Mal habe ich mit einem geliehenen Fahrrad auf eigene Faust das Land erkundet und daraus ist das folgende Video entstanden:
Ich bin zwar ein Entdecker, aber ich bin nicht verrückt, d.h. ich möchte wiederkommen und möchte deshalb weder meine Freunde vor Ort gefährden noch Schwierigkeiten durch unbedachte öffentliche Äußerungen oder illegale Handlungen provozieren! Das ist auch der Grund, weshalb ich dieses Gebiet als „PMR“ oder „Pridnestrovie“ bezeichne und nicht als den bekannteren Begriff: „Transnistrien“.
Andererseits darf ich nicht den Eindruck vermitteln, zu sehr auf der Seite Russlands zu stehen, weil ich ja auch wieder nach Moldau möchte, dass dieses Gebiet als sein eigenes Staatsgebiet betrachtet. So kam es, dass ein deutscher Besucher nachdem er sich vom PMR-Fernsehsender interviewen ließ, fortan nicht mehr nach Moldau reisen durfte!
Ich weiß nicht, was er beim Interview gesagt hat, und will es auch nicht wissen! Ich komme, um für die Menschen da zu sein, besonders für die am Meisten Benachteiligten Menschen wie Behinderte und arme Familien!
Hierzu bewege ich mich „unter dem Radar der Mächtigen“ und schildere den Alltag so, wie ich ihn wahrnehme!
Wichtige Reisehinweise!
… ohne Anspruch auf Vollständigkeit!
- Das Auswärtige Amt rät Deutschen von Reisen nach Pridnestrovie generell ab, da die Botschaft keinen konsularischen Schutz gewährt! Das soll Euch klar sein, wenn Ihr dahin fahrt!
- Vermeide deshalb alles, was die lokalen Behörden provozieren kann!
- Die Leute vor Ort sprechen fast nur russisch, nur wenige können englisch oder rumänisch. Am Besten bewege Dich nur mit einem Einheimischen vor Ort, er weiß am Besten bescheid.
- Republik Moldau betrachtet auch Pridnestrovie als Teil seines Staatsgebiets! Wer also von der Ukraine aus nach Pridnestrovie einreist, reist aus moldauischer Sicht illegal ein und kann bei der Ausreise aus Moldau Schwierigkeiten bekommen. Aktuell sind die Grenzen zur Ukraine zu, aber das kann sich ja wieder ändern.
- Achte darauf, dass Du in Pridnestrovie einen gültigen Passierschein hast.
8. Mai: "Gib nicht auf, Wanja" - Ein Zeugnis schallt über 50 Jahre nach!

Es war eines der ersten christlichen Biografien, die ich in meinem Leben gelesen habe, vor bald 45 Jahren!
Iwan Wassiljewitsch Moissejew wurde 1952 im Dorf Wolontirowka (heute Volintiri in der Republik Moldau) geboren. Er wuchs in einer gläubigen baptistischen Familie mit acht Kindern auf. 1970 ließ er sich taufen und trat der evangelisch-christlichen Baptistengemeinde in Slobodzeiskaya bei.
Im November 1970 wurde Moissejew zum Wehrdienst in die sowjetische Armee eingezogen. Dort bekannte er sich offen zu seinem christlichen Glauben, was in der atheistischen Sowjetunion als staatsfeindlich galt. Trotz wiederholter Warnungen und Repressalien predigte er weiterhin das Evangelium und wurde deshalb systematisch schikaniert, gefoltert und unter Druck gesetzt.

Am 16. Juli 1972 starb Moissejew in Kertsch. Offiziell wurde sein Tod als „Ertrinken“ deklariert. Eine spätere Obduktion ergab jedoch schwere Verletzungen am Körper, darunter Brandwunden und Spuren massiver Gewaltanwendung. Es wird angenommen, dass er wegen seines Glaubens ermordet wurde.
Hier sein Grab neben dem seiner Eltern, die ihn noch über 30 Jahre überlebten!
Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche
… sagte Tertullian, ein Kirchenvater der christlichen Urgemeinde Ende des Zweiten Jahrhunderts.
Es bewahrheitete sich im Leben Wanjas! Sein Tod mit 20 Jahren mag sinnlos erscheinen, wie viele Jahre hätte er noch vor sich haben können?
Doch Gott denkt in anderen Dimensionen und Perspektiven! Der Kommunismus der UdSSR ist mittlerweile Geschichte (auch wenn dessen Gespenster am 9. Mai immer wieder neu auferstehen), aber Gott hat seine Geschichte weitergeschrieben!
So kann ich berichten:
- Eine Gemeindegründungsarbeit, die derzeit in Volintiri erfolgt, und an denen wir im Rahmen der Weihnachtspäckchen-Aktion teilhaben durften.
- Eine lokale Mitarbeiterin, die in Pohrebeni mit mir Osterpäckchen verteilt hat, ist die Enkelin einer Tante von Ivan Moissejew!
Resümee dieser Reise und Video

Nun neigt sich auch diese Reise nun dem Ende zu! Auch dieses Jahr konnte ich vielen Kindern, und dieses Mal auch Behinderten eine große Freude mit den Osterpäckchen bereiten und die Hoffnung weitergeben, die wir haben dürfen, weil uns Gott durch die Auferstehung Jesu ein Angebot eines neuen Anfangs macht!
Ich traf auf viel Sorgen, Not und Hoffnungslosigkeit, auf die ich keine Antwort geben konnte! Aber ich konnte dank der vielen Päckchen und Spenden Mut und Hoffnung weitergeben und auch Samen ausstreuen – der vielleicht auch erst in Jahren oder gar Jahrzehnten aufgeht, denn Gott denkt und handelt in anderen Dimensionen!
Ich habe noch eine Menge weiterer Bilder gemacht, die ich in folgendem Video verarbeiten möchte: