Januar 2022: Verteilung Weihnachtspäckchen

Die Spendenaktion war ein Riesen Erfolg!

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Für die Weihnachtspaketaktion wurden von Groß Umstädter Bürgerinnen und Bürgern sowie vom Umland über 400 Päckchen gespendet, die zu Weihnachten an Kinder in den ärmsten Ländern Europas:  Moldawien und die Ukraine geschenkt werden! Der Spendenaufruf, der am 19. Oktober im Odenwälder Boten gedruckt wurde, war ein voller Erfolg! Fritz Wolf und Hoffnungsträger Ost bedanken sich herzlich für alle Paketspenden.

An der Spendenaktion haben sich viele Schülerinnen und Schüler und deren Familien in der Geiersbergschule in Groß-Umstadt sowie der Grundschule in Gundernhausen sowie von den Kindergärten: „Haus der Kinder“ und dem Waldkindergarten beteiligt. Weiterhin kamen Paketspenden von der Verwaltung des Kreiskrankenhauses sowie Mitarbeitenden der Firma Döhler in Darmstadt sowie GIP GmbH, einem Software-Unternehmen in Offenbach.

79 Päckchen werden von der Geiersbergschule mit dem Bürgerbus abgeholt

DO Something – das Motto der „Real Life Guys“ – bekannte Youtuber, die lustige und interessante Erfindungen aus Badewannen bauen.

Aber es ist auch mein Motto: Besser anpacken und helfen anstatt sich über schlechte Umstände zu beklagen. 

Aber die Aktion kann nur so erfolgreich sein dank vieler helfenden Hände.

In den Bananenkisten befinden sich handgenähte Decken der Initiative: Minidecki, wo eifrige Näherinnen extra ca. 40 Decken für Kinder genäht haben.

Reiseblog nach Moldawien: 9.-16. Januar 2022

Die Päckchen werden in der Spedition des Christlichen Hilfswerks Tabea in Swisstal gesammelt und von da aus nach Moldawien bzw. Ukraine gefahren.

Ich plane am Sonntag, den 9. Januar 2022 für eine Woche nach Moldawien zu fliegen und werde an dieser Stelle von der Reise sowie der Verteilung der Pakete berichten.

Samstag, den 8.1.2022: letzte Vorbereitungen

Ich dachte, dass nach dem Sommer Corona kein Thema mehr sein wird, dann fing aber an, die „Omikron-Welle“ Europa von West nach Ost zu rollen. Die ganze Zeit über stand Deutschland nicht auf der „roten Liste“ in Moldawien, aber täglich stiegen die Inzidenzen massiv an und kommen an die von Moldawien gesetzte Grenze von 350.

Ich wollte mir diese Unsicherheit nicht antun, ggf. morgen am Flughafen zu erfahren, dass ich einen PCR-Test brauche, nun aber keinen habe. Deshalb habe ich mir einen machen lassen – und Gott sei Dank, ist er „negativ“. So kann ich mir einigermaßen sicher sein, „Omikron“ nach Moldawien mitzubringen. Die Impfquote in Moldawien ist nur halb so hoch wie in Deutschland, und ich selbst habe erlebt, dass wegen dem schlechten Gesundheitssystem ein gut mittelschwerer Verlauf schon den Tod bedeuten kann. 

Viel wichtiger als die Vorgaben der Grenzpolizei ist mir demnach, dass ich Moldawien das Geschenk: „Omikron“ nicht mitbringen möchte! 

Sonntag, den 9.1.2022: Gleich in die Vollen

Frühmorgens ging der Flug nach Chisinau, wo mich nebliges und nasskaltes Wetter erwartete. Ich kam sehr gut über den Zoll und habe mir einen Leihwagen genommen.

Zeit zum Ankommen war nicht wirklich, denn wir fuhren sofort eine Stunde nördlich der Hauptstadt Chisinau, um bei einer Verteilung der gespendeten Weihnachtspäckchen dabei zu sein.

(Am Flughafen in Chisinau, weihnachtlich geschmückt)
(Weihnachtlicher Gottesdienst für Kinder)

Nach einer Stunde Fahrt durch den dicken Nebel kamen wir in der Baptistengemeinde an, wo bereits der Gottesdienst lief. Liedbeiträge wechselten mit abwechslungsreiche, leicht verständliche Ansprachen wechselten einander ab. 

Bei den Ansprachen wurde deutlich gemacht, dass Jesus Christus das eigentliche Geschenk ist, dass Gott den Menschen gegeben hat.

Aber man wollte die Geduld der Kinder nicht all zu lange strapazieren… 

Dann wurden die Geschenke verteilt, und die Kinder stellten sich für ein Foto auf und sagen herzlich Danke an alle Spenderinnen und Spender!

(Kinder zeigen ihre Geschenke fürs Foto)
Nach langem Warten ist die Freude sehr groß!

Es ist jedes Mal eine große Freude zu sehen, mit welcher Dankbarkeit die Kinder die Geschenke empfangen! Oftmals ist dies das einzige Geschenk, das sie zu Weihnachten bekommen, da die Menschen sehr arm sind.

Insgesamt ging es heute gleich ohne Eingewöhnung und Ankommen gleich „in die Vollen“ – die kurze Zeit der Woche effektiv genutzt! Ich hatte eigentlich nur die gepackten Koffer im Gästehaus abgestellt und sind sofort los. Aber es hat sich rundherum gelohnt! 

Von diesem Einsatz berichtet Hoffnungsträger Ost auf ihrer Seite

Morgen geht es ganz in den Norden Moldawiens zu den Ärmsten der Armen!

Montag, den 10.1.2022: Zu den Ärmsten der Armen

(Haus am Stadtrand von Edineti)

Heute fuhren wir ganz in den Norden Moldawiens zu den Ärmsten der Armen! Die Menschen leben in sehr armseligen Verhältnissen und haben in den Häusern oftmals nicht das Allernötigste.

Auch hier war die Freude für die Weihnachtspäckchen sehr groß! Dank an alle Spender, die durch ihr Geschenk den Menschen ein Stück weit Freude und Hoffnung vermittelt haben.

Von diesem Einsatz berichtet Hoffnungsträger Ost auf ihren Seiten 

Dienstag, den 11.1.2022: Ruhetag

(Blick auf Chisinau)

Heute haben wir uns ausgeruht. Nachdem wir uns im Büro von Hoffnungsträger Ost getroffen haben, habe ich noch einiges in der Stadt erledigt und dann den Rest des Tages entspannt.

Mittwoch, den 12.1.2022: Treffen mit Rabbi Shimshon

(Zugefrorener See in der Nähe vom Gästehaus)
(rechts: Rabbi Shimshon)

Am späteren Nachmittag traf ich Rabbi Shishom David Izakson, dem ersten Rabbi Moldawiens, um mir von ihm einige Orte zeigen zu lassen sowie um mehr von der aktuellen Situation der Jüdischen Gemeinde zu erfahren 

An dieser Stelle stehen bzw. standen die Grabsteine der Opfer der Judenpogrome in Chisinau von 1903. 

Leider wurden viele Grabsteine durch eine misslungene Baumfällung sowie immer wieder durch Vandalismus zerstört

Das Straßenschild beschreibt die aktuelle Situation der Juden in Moldawien sehr gut:

Auf der einen Seite die Straße, die nach dem berühmten Rabbi Tirilson benannt wurde, gekreuzt mit der Straße benannt nach Ocatvian Goga, dem rumänischen Primierminister, der den Juden die bürgerlichen Rechte entzogen hat und mit den Nazis sympathisierten.

So zeigt die Regierung auf der einen Seite ein den Juden freundliches Gesicht, jedoch geht es um finanzielle Unterstützung oder Bekämpfung des Antisemitismus, dann hält sich die Unterstützung der Regierung für die Jüdische Gemeinde in Grenzen.

Eingaben seitens der Jüdischen Gemeinde, die Straße umzubenennen, wurden nicht erwidert.

Wir besuchten schließlich noch die Ruine des ehemaligen jüdischen Armenhauses. Es wurde von der Jüdischen Gemeinde übernommen, und es soll ein neues Gebäude gebaut werden, das eine Synagoge, ein Altenheim sowie Kulturhaus und Schule enthalten soll. Leider ist die Finanzierung des Gebäudes aktuell noch nicht geklärt

(Ruine des ehem. jüdischen Armenhauses)
(Foto: Rabbi Shimshon David Izakson)

Rabbi Shimshon Izakson zeigte mir den Plan, wie das Gebäude nach der Renovierung aussehen soll.

Donnerstag, den 13.1.2022: Mit meinem Patenkind in Chisinau

Heute habe ich mich mit meinem Patenkind Mihaela und ihrer Mutter in der Hauptstadt Chisinau getroffen, um mit ihnen Zeit zu verbringen. 

Wenn ich in Moldawien bin, freue ich mich immer wieder, sie zu sehen und staune immer wieder, wie schnell sie wächst.

(Zentraler Busbahnhof)

Wir trafen uns in der Nähe des Busbahnhofs wo ich mein Auto geparkt habe. Chisinau wirkte auf mich etwas chaotisch, aus allen Ecken kommen Autos und Fußgänger, kaum eine Lücke bleibt beim Verkehr ungefüllt. 

Direkt beim Busbahnhof ist der Basar, auf dem es alle möglichen Sachen zu kaufen gibt.

Es war trocken und  sehr kalt, sodass wir nicht lange draußen waren, sondern uns in ein Restaurant gesetzt haben: „La Placinte“ – eine Systemgastronomie mit authentischer Küche

(Traditioneller Borschtsch, gut für kalte Tage)

Freitag, den 14.1.2022: Besuch der Kunstschule in Dorotcaia

Heute war das Highlight meiner Reise nach Moldawien: Die Verteilung der Päckchen, meist aus Groß-Umstadt an die Kinder der Kunstschule in Dorotcaia:

(Ortseinfahrt nach Dorotcaia)

Dorotcaia liegt an auf der östlichen Seite des Nistrus, gehört aber noch zu Moldawien, da hinter dem Dorf die Frontlinie während des Bürgerkriegs vor 30 Jahren gewesen ist. Direkt nach dem Dorf ist die Grenze nach Transnistrien.

Auch die Kunstschule war vom Bürgerkrieg betroffen: Durch die damaligen Holzfenster wurde geschossen, die Instrumente mussten geborgen werden.

Heute aber reicht das Einzugsgebiet auch nach Transnistrien: Sowohl Schüler als auch einige Lehrer leben dort sowie meine Übersetzerin ist dort aufgewachsen.

(Kunstschule in Dorotcaia)
(Direktor Ion Berzan führt durch die Schule)

Es folgte eine Führung durch die Schule durch den Direktor. Diese Schule ist wirklich ein Werk des Friedens und Verständigung, der Direktor betonte, dass Musik verbindet.

Über der Tür steht: Wo Musik ist, da ist Licht, wo ein Lehrer ist, da ist Kultur, wo Künstler sind, da ist Energie

Ich wurde durch die Übungsräume geführt, die teilweise sehr klein sind. Viele Instrumente sind alt und funktionieren nicht mehr richtig. Viele müssen ihre eigenen Instrumente mitbringen

Deshalb konnten wir eine umso größere Freude bereiten, dass wir ihnen ein Klavier finanzieren konnten, siehe Projekt: Klavier für Musikschule in Dorotcaia

Während der Führung wurden die Pakete aus den Autos von jungen Männern in dem Tanzraum gestapelt, die wir in zwei Autos von Chisinau hierher gebracht haben.

Zufällig wurden vor einigen Tagen im Lager einige Pakete aus Groß-Umstadt gefunden, die wir mitgenommen haben. Es war also nicht von Vorneherein geplant, dass die Pakete von Groß-Umstadt nach Dorotcaia kommen, was logistisch nach menschlichem Ermessen unmöglich ist!

Anschließend folgte ein Konzert, in dem die Schüler auf verschiedenen Instrumenten ihre Künste gezeigt haben. Es wurde von einer Tanzgruppe ein traditioneller Tanz aufgeführt und eine sehr talentierte junge Sängerin, 10 Jahre alt, sang ein wunderschönes Lied.

Auf dem Bild sieht man eine Tanzgruppe, die einen traditionellen Tanz aufführte

Danach wurden die Pakete verteilt, worüber sich die Kinder sehr freuten und dankbar waren.

Diesen Dank möchte ich an allen Spendern in Groß-Umstadt und auch von anderswo weitergeben!

Auf diesem Video habe ich einige Fotos und einige Darbietungen vorgestellt. Die Hintergrundmusik der Bilder am Anfang wurde auf dem gespendeten Klavier gespielt (Tango)

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